Anamnese kann ich doch schon – aber kann ich auch Gesprächsführung?

Seid ihr es auch leid, die Anamnese nur anhand von Anamnesebögen zu erheben und euch unsicher zu fühlen, wenn es darum geht, ein Gespräch mit Patient*innen zu führen? Ihr möchtet lernen, wie ihr eine vertrauensvolle Beziehung zu den Patient*innen aufbaut? Oder habt ihr noch kaum Erfahrungen in der Gesprächsführung, weil ihr am Anfang eures Studiums steht?

Gewissermaßen: Anamnese mal anders, Kommunikation statt Checkliste!

Dann haben wir die perfekte Lösung für euch! Die Bochumer Anamnesegruppen gehen bereits in die sechste Runde. Wir können euch aufgrund des durchweg positiven Feedbacks der letzten Semester auch im Sommersemester 2023 wieder 3 Gruppen als Skills Labs-Kurse anbieten. Hiermit bieten wir euch die Möglichkeit, praktische Erfahrungen in der Gesprächsführung zu sammeln, die über das Studium hinausgehen. Hier könnt ihr in einem geschützten Setting konkrete, trainierbare Techniken erlernen und euch selbstreflektiert weiterentwickeln. Die studentisch organisierten Anamnesegruppen haben in Deutschland eine über 50-jährige Tradition und fokussieren sich besonders auf Aspekte, die im Unialltag chronisch zu kurz kommen: Anamnese, Gesprächsführung und der interdisziplinäre Austausch.

Unser Fokus liegt auf der Verbesserung von Gesprächsführungstechniken und der Selbstreflexion, um eine vertrauensvolle, authentische Atmosphäre für die Patient*innen herzustellen. Ihr werdet im Kurs ein 30-45-minütiges Erstgespräch mit einem*r Patient*in führen, das neben der rein somatischen Anamnese auch psychische und soziale Aspekte mit einbezieht. Anschließend werdet ihr von den anderen Teilnehmenden und den Tutor*innen ausführliches Feedback erhalten, um eure Fähigkeiten zu verbessern.

Besonders spannend ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Medizin- und Psychologiestudierenden, die es euch ermöglicht, die Krankheits- und Lebensgeschichte der Patient*innen im Sinne des biopsychosozialen Modells ganzheitlich zu betrachten. Durch die offene Diskussion und Selbstreflexion könnt ihr eure eigenen Grenzen und Stärken erkennen und so eure Kommunikationskompetenz, Empathie und Flexibilität verbessern. Diese einzigartige interdisziplinäre Zusammenarbeit und der Austausch werden von ehemaligen Teilnehmer*innen immer wieder als eine sehr wertvolle Erfahrung wahrgenommen.

Dadurch, dass die Kurse in regelmäßigen Abständen abends stattfinden und der persönliche Austausch in einem geschützten Raum im Vordergrund steht, lässt es sich für viele Studierende gut in den stressigen Uni-Alltag integrieren. Die lockere und ungezwungene Atmosphäre ist für viele Teilnehmer*innen eine willkommene Abwechslung zu den teils unpersönlichen und eintönigen Uni-Veranstaltungen.

 

Die Lernziele der Interdisziplinären Anamnesegruppen sind:

  • Patient*innenzentrierte Kommunikationskompetenz (Gesprächs- und Fragetechniken, Empathie)
  • Gestaltung eines Erstgesprächs (Strukturierung und Flexibilität)
  • Umgang mit Patient*innenfaktoren (Emotionen, „sensible“ Themen, kulturelle Herkunft)
  • Selbstreflexion: Umgang mit eigenen Gefühlen und persönlichen Grenzen
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit (Chancen erkennen, Vorurteile abbauen, offener Austausch)
  • Feedback geben und empfangen

Wir diskutieren darüber hinaus ausgewählte Themen, die eine Erweiterung des jeweiligen Curriculums darstellen sollen. Deine Vorschläge werden wir dabei gerne berücksichtigen, du kannst also aktiv Einfluss nehmen.

 

Alle 3 Gruppen finden dieses Semester wieder in Präsenz an zwei unterschiedlichen Orten statt:

  • Gruppe A und Gruppe C treffen sich dienstags und donnerstags im IFL (Interdisziplinäres Institut für Forschung und Lehre) am St. Josef-Hospital Bochum.
  • Gruppe B trifft sich mittwochs im BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum.

Du wirst dein Gespräch mit einer*m Simulationspatientin*en führen. Wir sind bemüht – abhängig von der Situation – reale Patient*innen einzubeziehen.

Die Anamnesegruppe richtet sich ausdrücklich auch an Studierende, die schon früh im Studienverlauf ihre Gesprächsführungskompetenzen und Selbstreflexion erproben wollen. Bestimmte Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.

 

Termine der 3 Gruppen:

Gruppe A (dienstags) im IFL

  • Dienstag 17:30 Uhr bis 20:30 Uhr
  • Termine: 18.04., 25.04., 02.05., 09.05., 16.05., 23.05., 06.06., 13.06., 20.06., 04.07., 11.07.

Gruppe B (mittwochs) im Bergmannsheil

  • Mittwoch 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr
  • Termine: 19.04., 26.04., 03.05., 10.05., 17.05., 24.05., 14.06., 21.06., 28.06., 05.07., 12.07.

Gruppe C (donnerstags) im IFL (Ausnahme: Mittwoch, 07.06.)

  • Donnerstag 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr
  • Termine: 20.04., 27.04., 04.05., 11.05., 25.05., 07.06., 15.06., 22.06., 29.06., 06.07., 13.07.

Die Gruppen bestehen jeweils aus acht Teilnehmenden und zwei studentischen Tutor*innen.

 

Diese Veranstaltung ist grundsätzlich freiwillig.

  • Medizinstudierende können sich die Teilnahme als vorklinisches oder klinischen Wahlfach bescheinigen lassen, wenn sie dies wünschen.
  • Psychologiestudierende können sich die Teilnahme auf Wunsch im frei wählbaren Bereich bzw. im Nachbarfach (je nach Studienordnung) mit 3 KP bescheinigen lassen.

 

Nach einer Registrierung für die Skills Labs kannst du dich bis zum 09.04.2023 über das Kontaktformular für den Kurs anmelden, wobei du angeben kannst, an welchen Tagen du teilnehmen möchtest. Die Reihenfolge der Anmeldungen hat keine Auswirkung auf die Auswahl. Du erhältst ab dem 10.04.2023  eine Rückmeldung, ob du einen Platz im Kurs bekommen konntest. Gegebenenfalls schreiben wir dir erst etwas später, falls noch Nachrückplätze frei werden.

 

Corona-Regeln:

Da am 31.03.2023 auch die letzte (Bundes-)Verordnung zu Corona Schutzmaßnahmen ausläuft, sind ab dem 01.04.2023 keine konkreten Vorgaben mehr zu beachten.

Ausnahmen bestehen in den hauseigenen Klinik-Regelungen. Es sollte darauf geachtet werden, dass bei Erkältungssymptomen und bei einer bekannten Corona-Infektion keine Teilnahme möglich ist.

Selbstverständlich kannst du dich jederzeit durch das Tragen einer Maske schützen, wenn du möchtest.

Bei Fragen melde dich gerne über unser Kontaktformular Kontakt: Anamnesegruppen oder schreibe uns direkt eine Mail an: anamnesegruppen-bochum@ruhr-uni-bochum.de.

Prüfungsleistung:

Die Prüfungsleistung für alle Studierenden für die Bescheinigung des Wahlfachs besteht darin, eine schriftliche Reflexion des Kurses anzufertigen (das Gespräch selbst wird nicht bewertet). Nähere Informationen dazu gibt es während des Kurses.  Selbstverständlich kann eine Teilnahme bei ausreichender Anwesenheit zusätzlich formlos bestätigt werden.

Wir freuen uns schon sehr darauf, mit dir auch in diesem Semester die Interdisziplinären Anamnesegruppen zu gestalten!

Viele Grüße

Eure Tutor*innen

Interdisziplinäre Anamnesegruppen 5      Interdisziplinäre Anamnesegruppen 6

 

Eindrücke von Teilnehmenden

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„Die Anamnesegruppe hat mir sehr viel inhaltlichen Input und Selbstvertrauen gegeben. Ich bin froh das Konzept des Anamnesehauses gelernt zu haben. Es hilft mir bei der Orientierung und verschafft mir Sicherheit.“
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„Ich habe in keinem anderen Seminar so viel mitgenommen wie in diesem (Feedback, Anregungen, Erfahrungen, Gedanken).“
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„Die vertrauensvolle Atmosphäre hat es sehr leicht gemacht in den Praxisphasen verschiedene Fragearten und Möglichkeiten im Kontakt mit den Patient*innen auszuprobieren und zu üben.“
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„Die Teilnahme an der Anamnesegruppe kann ich insgesamt jedem uneingeschränkt weiterempfehlen! :)“
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„Ich fand die Erfahrungen von beiden Disziplinen und den Austausch untereinander, sowie die Konfrontation mit extremen Emotionen bereichernd.“
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"Die Herzstücke des Kurses: das Anamnesehaus und die Workshops als Leitfaden für das Gespräch und das jeweilige Feedback von den Tutor*innen, das geholfen hat sich kontinuierlich zu verbessern.“
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„Ich konnte sehr viele positive Erfahrungen sammeln im Hinblick auf den roten Faden eines Gespräches, wie ich es strukturiere und wie ich empathisch Fragen stelle, ohne mein Ziel aus den Augen zu verlieren.“
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„Zu den positiven Erfahrungen zählten für mich das Einüben von Paraphrasieren und Fragetypen, der Versuch einer Sexualanamnese (gut, das einmal behandelt zu haben, da dieses Thema oft im Studium hinten überfällt) und das Feedback der Tutor*innen nach den Gesprächen, auch wenn es nicht spezifisch für mich war - da konnte ich viel mitnehmen und auf mich anwenden.“
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„Eine sehr intensive und lehrreiche „Lehrveranstaltung“. Die Möglichkeit, sich Gedanken zu den besonderen Aspekten der Gesprächsführung zu machen, selber ein Gespräch mit Schauspielpatient*innen zu führen und von den Gesprächstechniken der anderen Teilnehmer*innen zu lernen, war sehr gut und hilfreich."
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„Durch die regelmäßigen Treffen hatte man das Gefühl, viel mitzunehmen und realistisch trainieren zu können. Zudem war es auch dadurch besonders fruchtbar, dass die Gruppe interdisziplinär war und man auch von der Kompetenz der anderen Professionen profitieren konnte."
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